„Der Song beschreibt eine tiefe, unwiderrufliche Verbundenheit, für die ich seit über einem Jahrzehnt nach Worten suche.“ Emotional bleibt das Stück in einem Schwebezustand zwischen behaglicher Melancholie und knisterndem Glück und überlässt seine Wirkung dem Hörer. Rastlose Sehnsucht trifft auf das Gefühl, bei einer Person zu Hause zu sein. Lilous Gesang thront direkt über dunklem Klavier und dezenten Synth-Tupfern. Minimalistische Melodien verweben sich mit Percussion-Samples aus alten Holzdielen und Gläsern zu einer vielschichtigen Klanglandschaft, die in ihrem Höhepunkt wie eine im Song besungene Gezeitenwelle überschwappt und an frühe Coldplay-Songs erinnert.
Im Text zeigt sich ihr Blick für Details: Mond und Gezeiten dienen als berührendes Netz aus Metaphern um eine Zweierbeziehung.
„Die allererste Idee lautete: ‚Du bist mein Mond. Und ich wünsch dich näher ran, obwohl ich bei dir nicht atmen kann.’“
Die Zeile landete nicht im Song, sie bringt den Zwiespalt dennoch auf den Punkt. „Durch die verschiedenen Mondphasen ist der Mond kaum zu greifen – bis hin zu völligem Verschwinden.“ Es sei „vielleicht das wichtigste Liebeslied, das ich je geschrieben haben werde“, sagt Lilou. Blinder Fleck ist eine Schwachstelle, die verwundbar macht. Eine Liebe, die, wie auch die ersehnte Nähe zum Mond, niemals wirklich der Realität standhalten könnte.